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Fachtagung Medizintechnik 2023

Trends und Entwicklungen

Die fbmt-Fachtagung 2023 unter dem Motto „Trends und Entwicklungen in der Medizintechnik“ findet am 23. und 24.11.2023 in Göttingen statt. Ein Ausblick auf die diesjährige Fachtagung in Göttingen, mit Vorträgen aus den Bereichen:

  • Transformation in der Medizintechnik
  • System- und Datensicherheit
  • Regularien für Medizintechnik und Betrieb 
  • Interoperabilitäten, Interaktion und Effektivität
  • FM-Systeme im Wandel

Die aktuellen und zukünftigen Anforderungen an Krankenhäuser sind kaum zu bewältigen, ohne fortschrittliche Medizintechnik und IT-Unterstützung. Daher ist die Transformation zu einer fließenden Wandlung eine weitere und gleichzeitig die nächste, notwendige Evolutionsstufe für Krankenhäuser.
Bei all unseren digitalen Visionen dürfen wir jedoch nicht die IT-Sicherheit vernachlässigen und müssen sicherstellen, dass die Digitalisierung und Vernetzung von Anfang bis Ende konsequent durchdacht werden. Die umfassenden Veränderungen in Krankenhäusern bieten große Chancen, gehen jedoch auch mit erheblichen Risiken und Herausforderungen einher, insbesondere in regulatorischer, rechtlicher und technischer Hinsicht. Diese können schrittweise bewältigt werden, wenn wir umsichtig handeln, Überlegungen anstellen und Diskussionen führen. Daher sollten sich alle, die an fachlichen Informationen und dem Austausch interessiert sind, diesen Termin unbedingt in ihren Terminkalender eintragen.

Programm 23.11.2023

ab 14:00 Ankommen und Registrieren

15:00 Uhr: Eröffnung
                   Dubraka Maljevic, Präsidentin des fbmt

Impulsvortrag "Transformation in der Medizintechnik"
                Referent: Dipl.-Ing. Georg Woditsch

15:30 Uhr: Vera-Dammann-Preis
                   Nachruf Vera Dammann, Manfred Kindler
                   Laudatio zu Ehren des Preisträgers, Prof. Dr. Ing. Claus Backhaus, FH Münster

16:30 Uhr: Entwicklung eines Prüfstands zur Untersuchung der mikroklimatischenVeränderungen in Säuglingsinkubatoren
                   Referent: Maximilian Kehmann, Preisträger des Vera-Dammann-Preises


Impulsvortrag "Transformation in der Medizintechnik"
                            Referent: Dipl.-Ing. Georg Woditsch

Während die Medizintechnik- und IT-Abteilung sich seit Jahren im Klinikalltag abzugrenzen versuchen, ist das Wort Digitalisierung im Gesundheitswesen omnipräsent.
Vernetzte Medizingeräte sind mittlerweile Standard, Software als Medizinprodukt hat noch kein wirkliches Zuhause und Wearables, KI und Co haben die Türschwelle schon überschritten und lassen sich nicht aufhalten.
Aber wie kann man Digitalisierung am besten beschreiben, wen betrifft die Digitalisierung konkret und wieso rückt die Prozesstransformation auf einmal in den Fokus?
Welchen Einfluß hat das auf die Rolle der Medizintechnik? Wissen wir das? Können wir es voraussagen? Oder können wir es sogar mitgestalten?

Der Vortrag soll das Blickfeld etwas weiten und Denkanstöße für weiterführende Diskussionen geben.

17:00 Uhr: Partnerschaften vor neuem Schwung
                   Referent: Bernhard Schenk, Geschäftsführer Dräger TGM GmbH, Lübeck

Regulatorische Anforderungen und die Digitalisierung der Medizintechnik sind große Themen, die unsere Branche im Wandel erlebt. Wie kann man mit diesen und weiteren Herausforderungen umgehen? Welche Möglichkeiten des Know-How Zugewinn gibt es, um die Vielzahl an Themen weiter bearbeiten zu können?
Unternehmen und Dienstleister bieten eine Vielzahl an Leistungen und können bei zunehmender Vielfalt der Themen und dem Wandel der Technik individuell eine Unterstützung im Krankenhaus sein.
So lässt sich Komplexität bündeln.
Einzelne Schwerpunktthemen werden bearbeitbar, so dass der Fokus wieder auf das wesentliche Gesamtbild gelegt werden kann. Die Fachabteilungen werden entlastet, so dass ein hochwertiger Klinikbetrieb mit der notwendigen Sicherheit gewährleistet wird.


17:30 Uhr: Implementierung eines neuen CAFM-Systems im laufenden Betrieb
                   Referenten: Heike Lösing, Fabian Klopfleisch, Matthias Busch, Asklepios Service Technik GmbH

In der Medizintechnik arbeiten wir seit vielen Jahren mit guten CAFM-Systemen, die alle aktuellen Anforderungen erfüllen. Doch wie sieht es mit zukünftigen Herausforderungen aus? Fachkräftemangel, Digitalisierung, knappe Budgets – all dies betrifft in zunehmendem Maße auch die Medizintechnik. Bei allen Zukunftsaufgaben kommt dem CAFM-System als zentraler Arbeitsplattform in der Technik dabei eine besondere Bedeutung zu. Wichtigstes Kriterium bei der Auswahl eines neuen CAFM-Systems war für uns deshalb höchste Flexibilität: Das System muss an unsere Prozesse anpassbar und drüber hinaus für zukünftige Änderungen offen sein. 

Im Rahmen des CAFM-Projektes haben wir zunächst unsere Prozesse optimiert, damit sie möglichst schlank sind und gut durch das CAFM-System geführt werden können. Dabei haben wir bei aller Begeisterung für den angesammelten Datenschatz vom Ende her gedacht: Welche Daten benötigen wir wirklich, in welcher Form und in welcher Qualität? Die Festlegung der benötigten Datenbasis für Auswertungen als Grundlage strategischer Entscheidungen und für Beratungsleistungen sowie von KPIs zur stetigen Verbesserung unserer operativen Leistung waren die nächsten Schritte. Bei der Übersetzung all dieser Anforderungen in Datenfelder, Berechtigungskonzepte und festgelegte Eingabeschritte haben wir ganz erheblich von unserer großen Erfahrung mit CAFM-Systemen profitiert. Auch bei der Vorbereitung der Datenmigration, der Planung der Umstellung des CAFM-Systems im laufenden Betrieb und der Erstellung des Schulungskonzepts haben wir das Feedback zu vergangenen Migrationen einfließen lassen. Gerne werden wir im November berichten, wie gut die Umstellung im laufenden Betrieb am Ende funktioniert hat.


18:00 Uhr: Röntgenreport des TÜV-Verbandes
                   Referent: Fabian Marr, TÜV Rheinland Industrie Service GmbH

In Deutschland sind Röntgeneinrichtungen vor Inbetriebnahme, nach wesentlichen Änderungen und wiederkehrend im Abstand von fünf Jahren durch einen behördlich bestimmten Sachverständigen zu prüfen (gemäß Strahlenschutzgesetz und Strahlenschutzverordnung).
Die dabei festgestellten Mängel werden dem Betreiber und der Aufsichtsbehörde in Form eines Prüfberichtes mitgeteilt. Die im TÜV-Verband organisierten Sachverständigen leiten die festgestellten Mängel darüber hinaus in anonymisierter Form an den Arbeitskreis Röntgen des TÜV-Verbandes weiter, welcher sie jährlich auswertet und als Röntgenreport veröffentlicht.
Fabian Marr, Sachverständiger desTÜVRheinland, würde auf Basis des Röntgenreport des TÜV-Verbands einen Überblick über den Zustand der unabhängig geprüften Röntgengeräte in Deutschland geben. Der Report erfasst Mängel an Geräten, die in der Human- oder Dentalmedizin, der Tiermedizin sowie im technischen Bereich angewendet werden. Die Mängelauswertungen zeigen, wie wichtig eine stringente
Qualitätssicherung, eine fortwährende Wartung und regelmäßige Überprüfung für die Sicherheit und Qualität von Röntgengeräten in Deutschland sind. Er würde die im Report dargestellten Mängel mit Praxisbespielen hinterlegen.


18:30 Uhr: Ende des Fachprogramms

19:00 Uhr: Abendessen

Programm 24.11.2013

09:00 Uhr: Informations- und Cybersicherheit beim Betrieb von Medizinprodukten im Kontext aktueller Gesetze und Verordnungen
                    Referent: Wilfried Schröter, CISO Allgemeines Krankenhaus Celle

Die Digitalisierung in unserer Gesellschaft ist auch im Gesundheitswesen und hier insbesondere bei vernetzten Medizinprodukten und bei Software als Medizinprodukt angekommen. Die bestehenden Strukturen, Organisationskonzepte und die personellen Ressourcen stellen die Krankenhäuser bei der sicheren Umsetzung der Digitalisierung vor große Herausforderungen. Der Fachkräftemangel verbunden mit dem zeitlichen Umsetzungsdruck führt nicht in jedem Fall zu einer passenden und sicheren Lösung.  

Durch eine Vielzahl von Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien sowie die Zuständigkeit verschiedener Ministerien und Behörden ist es komplex geworden einen sicheren, wirtschaftlichen und rechtskonformen Weg zu finden.

In diesem Vortrag sollen die Herausforderungen im Umfeld des Medizinprodukterechtes, des Strahlenschutzrechtes und der Vorschriften zur Informationssicherheit praxisgerecht dargestellt werden und Lösungsansätze aufgezeigt werden.
Die typischen Schwachstellen im Krankenhaus zu dieser Thematik werden anhand einiger Beispiele aus der täglichen Routine vorgestellt.
Fragen die dazu auftauchen sind beispielsweise:
Welche Rolle übernimmt die Medizintechnikerin, der Medizintechniker im Krankenhaus der Zukunft? Welche zusätzlichen Qualifikationen sind erforderlich, wie kann das im laufenden Betrieb geleistet werden?
Patientensicherheit als ganzheitlicher Ansatz in der digitalen medizinischen Welt erfordert Kommunikation und Qualifikation, bedeutet aber auch die notwendigen Mittel dafür bereitgestellt zu bekommen.


09:30 Uhr: Einführung einer Interoperabilitätsplattform nach KHZG in einem Krankenhaus
                   Referent: Dipl.-Ing. Jörg Schönfeld, Bundeswehrkrankenhaus Berlin

Im modernen Gesundheitswesen spielt die nahtlose Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren und IT-Systemen eine entscheidende Rolle für die effektive und effiziente Patientenversorgung. Hier kommt die Interoperabilität ins Spiel – ein Schlüsselbegriff, der die Fähigkeit beschreibt, dass Gesundheitseinrichtungen, medizinische Geräte und digitale Systeme miteinander kommunizieren und Daten nahtlos austauschen können. In einer Zeit, in der die Informationsflut im Gesundheitswesen stetig zunimmt und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Anbietern und Fachgebieten immer wichtiger wird, gewinnt die Interoperabilität eine immer größere Bedeutung. Der Vortrag beleuchtet die Interoperabilität im Gesundheitswesen, ihre Vorteile und Herausforderungen. Betrachtet werden die aktuellen Entwicklungen im Allgemeinen und im Besonderen und die strategische Bedeutung der Interoperabilität für den Betrieb von vernetzten Medizinprodukten und IT-Systemen im Krankenhaus. Es wird davon ausgegangen, dass ein Krankenhaus seinen digitalen Reifegrad kennt oder bereits ermittelt hat und die Idee der Installation einer Interoperabilitätsplattform befürwortet. Der Umgang mit interoperablen Daten und deren Verarbeitung ist für ein Krankenhaus ein strategisches Handlungsfeld innerhalb einer unternehmerischen Digitalstrategie. Diese Art der Strategie gewährleistet die integrative Einführung weiterer zukunftssicherer interoperabler IT-Lösungen nach Vorgaben der Gesundheits-IT-Interoperabilitäts-Governance-Verordnung - GIGV und der Nationalen Agentur für Digitale Medizin - gematik. Sie ermöglicht den medienbruchfreien Datenaustausch zwischen voneinander unabhängigen informationstechnischen Anwendungen sowie zwischen installierten Informationssystemen und den dazugehörigen interagierenden vernetzten digitalen Medizinprodukten. Das Krankenhauszukunftsgesetz - KHZG stuft die Einführung von Interoperabilität im Krankenhaus als ein Schwerpunktthema ein und erkennt die Einrichtung einer Interoperabilitätsplattform als besonders förderungswürdig an.


10:00 Uhr: Erfahrung mit Tracking von MP in medizinischen Netzwerken
                   Referent: Martin Müller, MedFacilities


10:30 Uhr: Mitgliederversammlung


12:00 Uhr: Mittagessen


13:00 Uhr: Podiumsdiskussion Fachkräftemangel

Ohne den Medizintechniker oder Betriebstechniker geht es im Krankenhaus nicht. Gebraucht werden Leute, die die Technik verstehen. In der Ausbildung besteht ständiger Anpassungs- und
Veränderungsbedarf. Auch die Hersteller sind gefragt, wenn es um praktische Lehrinhalte geht.
Welche Lösungen gibt es? Darüber diskutieren:
Gabriela Kämmler, Oberstufenzentrum Informations- und Medizintechnik
Dubravka Maljevic, Präsidentin fbmt
Dr. Stefan Mayer-Gürr, emtec e.V.
Markus Wortmann, VAMED Service- und Beteiligungsges. m.b.H


13:30 Uhr: Würdigung 20 Jahre Mtcert

Ehrung der ehrenamtlich tätigen Mitglieder, die seit 2003 das Programm MTcert® betreuen. Denn neben der Primärqualifikation ist für die Medizintechniker eine laufende berufsbegleitende Qualifikation zur gesetzteskonformen Erbringung der Leistungen erforderlich. Ein wesentlicher Baustein ist die Qualifikation der Medizintechniker*innen auf dem aktuellen Stand des Wissens. Hier ist die Personenzertifizierung, wie sie der MTcert darstellt, eine gute Lösung für den aktuellen Kenntnisnachweis.


14:00 Uhr: KI-unterstützte und AR-geführte OP
                   Referentin: Prof. Dr. Stefanie Remmele, HAW Landshut

  • Fallzahlen offene Leber-OP steigen aufgrund neuer Richtlinien und Behandlungsmethoden
  • Weder Risikostrukturen (Gefäße) noch die Tumore sind von außen sichtbar. Orientierung geben nur pre-operative CT Scans.
  • Technische Lösung versprechen neuen Augmented Reality (AR) Technologien: Hologramme aus pre-op CT dienen als Navigationshilfe
  • Projektion auf die reale Anatomie erfordert eine sehr genaue Registrierung des Hologramms auf die reale Anatomie. Das wiederum erfordert eine Echtzeitlokalisierung des Organs in der Kamera des AR-Devices (Brille oder Tablet).
  • Moderne maschinell lernende Verfahren (Deep Learning, DL) bieten algorithmische Lösung, erfordern aber große Mengen an Trainingsdaten, die in diesem Bereich nicht zur Verfügung stellen.
  • Die HAW Landshut erforscht in einem gemeinsamen Projekt mehrerer Fakultäten (Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau) verschiedene Aspekte rund um diese Anwendung. Projektstatus bzw. wissenschaftliche Themen:

Generierung von Patienten-spezifischen Hologrammen („Segmentierung“)
Methoden: DL für 3D Segmentierung von CT-Daten, Generierung von synthetischen CT-Daten zur Erweiterung der Trainingsdatenmenge
Ergebnisse: Erzeugung von synthetischen Daten verbessert die Segmentierung, DL ermöglicht die automatische Segmentierung und reduziert damit den manuellen Aufwand bei der Erstellung der Hologramme erheblich.
AR-Navigation während der Operation
Methoden: DL von Farb- und Tiefenbildern aus dem autonomen Fahren für das Echtzeit-Tracking der Leber in der OP-Szene und Registrierung, generative („deep fake“) Methoden für die Generierung von künstlichen OP-Aufnahmen, manuelle und marker-basierte Methoden für die Vorregistrierung.
Ergebnisse: Vergleich von generativen Methoden, Pipeline für das Echtzeittracking existiert und wurde an Schweinelebern erprobt (1-3fps), Hololens (AR) Applikationen mit verschiedenen Vorregistrierungsmethoden wurde von Probanden getestet.
Phantome für die Validierung
Methoden: 3D Druck und Gussverfahren für die Entwicklung von Silikonlebern mit eingebetteten Tumoren und Gefäßen.
Ergebnisse: Erste Prototypen fertig gestellt und mit elektromagnetischen Trackingverfahren und CT-Aufnahmen validiert.
Denkbar ist eine Vorstellung des ganzen Projekts oder einzelner Themen als wissenschaftlicher Beitrag.


14:30 Uhr: Zuhause mit Kindern am Kunstherz – Ein neuartiger Behandlungsansatz
                   Referent: Dr. rer. biol. Frank Münch, ECCP, FPP, Perfusionist, Universitätsklinikum Erlangen

Verbesserung der Patientenversorgung durch technologische Innovationen oder Herausforderungen und Trends in der Medizintechnik: Medizinische Geräte und Implantate der nächsten Generation oder Personalisierte Medizin und individualisierte Therapieansätze.

Hintergrund:

Moderne Entwicklungen erlauben es pädiatrische Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz mit einem patientenangepassten Herzunterstützungssystem zu versorgen. Die neuartige elektropneumatische Antriebseinheit EXCOR®Active wiegt 15 kg und ermöglicht es, mit Hilfe eines Caddys sich 12 h autark zu bewegen. Allerdings sind die Alltagsmöglichkeiten eingeschränkt, da die gesetzliche Zulassung auf das Krankenhausumfeld beschränkt ist. Wir berichten über unsere Erfahrungen mit Kindern am EXCOR®Active, die im familiären Umfeld auf ihre Transplantation warten.

Material und Methode:
Kinder mit dem EXCOR®Active Antrieb können nur nach Hause entlassen werden, wenn die Eltern dieser „off-label-use“ Anwendung zustimmen. Zudem müssen die Familien einen klinikinternen Entlassungsplan durchlaufen, der auf Machbarkeit und Sicherheit der Kinder im häuslichen Umfeld ausgerichtet ist. Es werden die medizinischen und ethischen Voraussetzungen, die psychologische Eignung, sowie die baulichen Gegebenheiten Zuhause überprüft. Organisatorisch werden die Eltern, die lokalen Rettungsdienste, die zuweisenden Kinderkardiologen und der häuslicher Pflegedienst geschult, sowie die Kostenübernahme bei der Krankkasse eingeholt.

Ergebnis:
Wir konnten weltweit die ersten fünf Patienten am EXCOR®Active nach Hause entlassen. Fernkonsultationen über telemedizinische Kanäle werden genutzt und die ambulante Nachsorge erfolgt alle 4-5 Wochen über Besuche im Herzzentrum. Bis heute traten keine Komplikationen auf, die mit der Behandlung im heimischen Umfeld zusammenhingen. Ein Patient verstarb an einer Hirnblutung während einer Routinevorstellung in der Klinik. Einer weiteren Patientin geht es nach der erfolgreichen Transplantation gut, und drei Kinder sind zu Hause am Herzunterstützungssystem versorgt. Das gemeinsame Leben im familiären Umfeld mit Eltern, Großeltern, Geschwisterkindern und Freunden sorgt für eine altersgerechte Entwicklung und die Eltern berichten über eine wiedererlangte hohe Lebensqualität.

Schlussfolgerung:
Jede Familie hat eine andere häusliche Umgebung und Familiensituation, die bei der Abstimmung, ob eine Entlassung nach Hause befürwortet werden kann, Berücksichtigung finden muss. Das interprofessionelle, medizinische Team trägt entscheidend bei den Mehrwert für die Kinder und Familie mit einem weitgehend „normalen“ Familienleben am Herzunterstützungssystem zu erreichen.


15:00 Uhr: Wareable als Medizinprodukt
                   Referentin: Katharina Käbisch, Universiätsklinikum Leipzig AöR

Wearables/ Smart Devices sind für ihre Nutzer attraktiv, da diese mit Hilfe von Sensoren, Daten wie Schritte, Herzfrequenz, Schlaf, Körpertemperatur und Bewegung erfassen.
Diese Informationen werden in der Regel an eine mobile Anwendung übertragen, die die Daten visualisiert und analysiert, um den Benutzern Einblicke in seine Aktivitäten und Gesundheit geben.
Wearables können grundsätzlich vom Hersteller in der Zweckbestimmung festgelegt, allein oder in Kombination verwendet werden, um medizinisch spezifische Zwecke zu erfüllen. Um Wearables als Medizinprodukt zu zertifizieren, müssen die Anforderungen der europäischen Medizinprodukteverordnung (MDR) erfüllt sein. Je nach Risikoklasse ist es sogar erforderlich, eine benannte Stelle in das Konformitätsbewertungsverfahren einzubeziehen.
Die Abgrenzung zwischen einem Wearables/Smart Device als Konsumgut und Medizinprodukt ist im Einzelfall schwierig. Hersteller sollten daher besonders bei der Formulierung der Zweckbestimmung, Gebrauchsinformation und den Marketingmaterialien darauf achten, dass nicht ungewollt dem Nutzer vermittelt wird, es handele sich um ein Medizinprodukt.
Medizinische Wearables haben das Potential, die Behandlung und Diagnose von Krankheiten zu verändern. Die Geräte ermöglichen Echtzeitüberwachung Erkrankter und das Sammeln wichtiger Vitaldaten des Patienten, die mit Hilfe von KI-gestützten Funktionen in der Cloud weiterbearbeitet werden.
Die Anforderungen an Wearables zur Nutzung im klinischen Umfeld sind viel höher aufgrund der vielfältigen Anforderungen wie z.B. Medizinprodukte-Betreiberverordnung, Datenschutzgrundverordnung, IT-Sicherheitsgesetz, Elektromagnetische Verträglichkeit und weitere.
Neben den technischen Voraussetzungen stellt auch der Umgang mit den erhobenen Daten eine Herausforderung dar. Ethische und sicherheitsrelevante Fragen nach Eigentum, Schutz und Freigabe der hochsensiblen Informationen für bestimmte Zwecke müssen abgeklärt werden. Wie kann ein Umgang mit klinischen und privaten Daten zur Nutzung im klinischen Umfeld stattfinden? Wie lange werden die Daten auf dem Gerät selbst oder mit den verknüpften Smartphone gespeichert? Wie häufig und über
welche Kanäle werden sie in die Cloud geladen? Wie erfolgt die Verschlüsselung?
In diesem Vortrag sollen einige Impulse zu Wearables dargestellt und erste Erfahrungen
bei einer Teststellung vorgestellt werden.


15:30 Uhr Ende der Tagung und Verabschiedung


Ehrung Vera Dammann

Menschen, die die Entwicklung und Nutzung neuer Verfahren und Technologien in der Medizintechnik nicht nur als Eckpfeiler für ein modernes Gesundheitswesen betrachten, sondern als ihre Berufung, ihre Begeisterung und ihre Motivation, zeichnen sich besonders aus.
Vera Dammann war eine solche Person, hochgeschätzt und höchst anerkannt. Mit vollem Engagement, hoher Problemlösungskompetenz und einem zielgerichteten Fokus auf zukunftsorientierte Perspektiven in der Medizintechnik hat sie die "Community der Medizintechnik im Krankenhaus" maßgeblich geprägt.
Gleichzeitig hatte sie stets den sicheren Betrieb der Medizintechnik und die hochwertige Aus- und Weiterbildung von Medizintechnikerinnen und Medizintechnikern in Krankenhäusern im Blick. Dieses Jahr gedenkt der fbmt-Vorstand Vera Dammann anlässlich ihres zehnenten Todestags im Rahmen der Fachtagung und vergibt wieder den Vera Dammann Preis an herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Medizintechnik im Krankenhaus.


Referentinnen und Referenten

Katharina Käbisch

Die Referentin ist Abteilungsleiterin der Medizintechnik am Universitätsklinikum Leipzig AöR
im Bereich Materialwirtschaft und Dienstleistungen.
Katharina Käbisch studierte zunächst Medizintechnik an der Hochschule Anhalt (FH). Abschluss 2004.
Außerdem studierte sie an der Hochschule Wismar im Master-Fernstudiengang IT-Sicherheit und Forensik, das sie 2019 abschloss.


Heike Lösing

Seit rund 30 Jahren ist Heike Lösing in Planung, Bau und Betrieb von Krankenhäusern aktiv. Die Diplom-Ingenieurin (FH) für Medizintechnik und Master of Science Management bringt ihre Erfahrungen in leitenden Positionen und in Projekten im nationalen und internationalem Umfeld ein.

Einer ihrer Schwerpunkte ist die Organisationsentwicklung im Facility Management, insbesondere die Optimierung und Digitalisierung operativer Prozesse. Dabei spielt die Einbindung von CAFM-Systemen in die Organisation eine entscheidende Rolle.

Als Leiterin Medizin- und Betriebstechnik bei Asklepios gestaltet sie gemeinsam mit ihren Co-Referenten Matthias Busch und Fabian Klopfleisch das Customizing und die Einführung eines neuen CAFM-Systems für Medizin- und Betriebstechnik.“

 


Fabian Marr

Nach dem Abitur 2006 absolvierte Fabian Marr den Zivildienst in einer Einrichtung für Transfusionsmedizin. Er studierte anschließend Fahrzeugtechnik, Mechatronik und Elektro- und Informationstechnik. Dieses schloss er 2016 mit dem Bachelor ab.


Martin Müller


Dr. rer. biol. Frank Münch

Dr. Frank Münch ist leitender Kardiotechniker des Universitätsklinikums Kinderherzchirurgie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Zuvor hat er in verschiedenen Kliniken als Kardiotechniker, auch in Leitungsfunktion gearbeitet.
Frank Münch lehrt zur Zeit an der Medizinische Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und hatte vorher mehrere Lehraufträge unter anderem an der  Steinbeis-Hochschule Berlin und ist Dozent an der Kalaidos Fachhochschule für Gesundheit in Zürich für den Studiengang Master Cardiovascular Perfusion.
Nach dem Besuch einer Fachschule für Medizintechnik ließ sich Frank Münch am „European Board of Cardiovascular Perfusion“ (ECCP) ausbilden. 2014 erwarb er den Master in Cardiovascular Technology an der Universität Aarhus, Dänemark.
Frank Münch promovierte an der Medizinischen Fakultät der FAU Erlangen-Nürnberg („magna cum laude“).
Dissertationsthema: Maßnahmen zur Reduktion von toxischen Additiven aus medizinischen Kunststoffen in einem Universitätsklinikum und ist zurzeit dort Habilitant.


Prof. Dr. Stefanie Remmele

Stefanie Remmele ist Professorin für Medizintechnik an der Hochschule Landshut. Sie hat Elektrotechnik an der Technischen Universität Karlsruhe (heute KIT) mit dem Schwerpunkt „Industrielle Informationsverarbeitung“ studiert. Sie ist Sprecherin der Forschungsgruppe Medizintechnik und Sprecherin des Fachbeirats für Medizintechnik und Gesundheitsmanagement.
Stefanie hat die Laborleitung Labor für Medizintechnik und Forschungsprojekte @ HAW
für NeuroTEST, ZIM, Bildsimulation für Stresstests von Segmentierungsmodellen und AIAR Liver, intern finanziert, AI-unterstützeund AR-geführte Interventionen.
Von 2014 -2021 war sie Aufsichtsrätin der Stratec SE (vormals Stratec Biomedical AG).
Von 2006 -2012 war Stefanie Remmele Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Senior Scientist seit 2010) bei den Philips Forschungslaboratorien GmbH, Hamburg, Forschungsthemen zu schnellen und quantitativen MRT Verfahren.
Von 2003-2006 promovierte Stefanie Remmele mit dem Thema "The Exploration of Radial Trajectories for Real-Time MRI" bei der Philips Forschungslaboratorien GmbH, Hamburg. Doktorvater Prof. Dr. Olaf Dössel, Universität Karlsruhe

Erstautorin von 6 peer-reviewed Journals und eines Buchkapitels, außerdem zahlreiche Ko-Autorenschaften und Konferenzbeiträge als Erst-und Koautorin. Auszug der wichtigsten Publikationen aus unterschiedlichen Themenbereichen (siehe auch Profil auf Research Gate https://www.researchgate.net/profile/Stefanie_Remmele


Bernhard Schenk

Bernhard Schenk ist seit 2020 Geschäftsführer der Dräger TGM GmbH in Lübeck. Das Geschäftsfeld leitet er seit 2013 und war von 2016-2020 Geschäftsführer der Dräger Austria GmbH.
Nach seinem Studium der Medizintechnik, wo er sich auch mehrmals in Tanzania bei der Weiterentwicklung medizinischer Einrichtungen beschäftigte, hat er 2015 bei Dräger angefangen und innerhalb des MVS
mehrere Positionen durchlaufen, wie u.a. die Leitung der Medizintechnik am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH).
Heute engagiert sich Bernhard Schenk für die Qualität und Patientsicherheit in den medizinischen Einrichtungen, so dass trotz der politischen Situation Hochleistungsmedizin weiter möglich ist.

 

 


Jörg Schönfeld

Seit 25 Jahren beschäftigt im Bundeswehrkrankenhaus Berlin, derzeit als Abteilungsleiter Medizintechnik. Jörg Schönfeld hat den Diplomstudiengang Elektrotechnik / Elektronik und eine Ausbildung zum Sachverständigen für Medizintechnik beim TÜV Nord  absolviert. Er hat einen Abschluss als Klinischer und Technischer Risikomanager der IHK zu Lübeck.
Nebenberuflich ist Jörg Schönfeld tätig mit einem Ingenieurbüro für Medizintechnik und IT, sowie Herausgeber des Fortsetzungswerks: "Medizintechnik und Informationstechnologie" bei der TÜV Media GmbH.



Wilfried Schröter

Der Referent ist ein erfahrener Praktiker aus dem Krankenhaus, seine Vorträge haben immer einen realen Praxisbezug. In der Medizintechnik, im Strahlenschutz, in der Med-IT und in der Informationssicherheit ist er zu Hause.Er war sowohl in der Industrie im Medizintechnik Service bei einem großen Hersteller von Medizinprodukten als auch im Krankenhaus der Schwerpunktversorgung über viele Jahre tätig.

Im Krankenhaus ist Wilfried Schröter auch als „Strahlenschutzbeauftragter Technik“ bestellt und hat dabei intensive Erfahrungen in den bildgebenden Vernetzungen der Radiologie, des Herzkatheterlabors und im OP sowie in der Teleradiologie und bei der Einführung von PACS sammeln können.
Aktuell ist er als Informationssicherheitsbeauftragter (CISO) im Krankenhaus tätig. Außerhalb der Klinik nimmt er eine ehrenamtliche Tätigkeit im Fachverband Biomedizinische Technik e.V. (fbmt) in Themenbereich Personenzertifizierung für Medizintechniker (MTcert) wahr. Der Referent arbeitet auch im Branchenarbeitskreis (BAK) Gesundheit von KRITIS und dabei an der Weiterentwicklung des B3S mit.


Georg Woditsch

Georg Woditsch leitet seit Oktober 2021 das Referat für Digitalisierung der Alexianer GmbH und entwickelt die Strategien und Werkzeuge für die Prozesstransformationen der Gesundheitseinrichtungen im Verbund.
Seine über 15-jährige Erfahrung im Gesundheitswesen sammelt der Diplom Ingenieur (FH) für biomedizinische Technik und Master of Health Business Administration (MHBA) zunächst bei der Hospitaltechnik Planungsgesellschaft und als Assistent des Vorstands im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke. 2008 übernimmt er als stellvertretene und kommissarische Leitung den Aufbau eines konzernweiten Medizintechnik Service in der Asklepios Service GmbH und wechselt 2014 in die Asklepios Service IT GmbH, wo er ab 2016 die Leitung der Abteilung klinische Systeme verantwortet. Im Januar 2018 wechselt er zur Universitätsklinik Münster als Leiter für die Abteilung klinische Systeme im Geschäftsbereich IT und entwickelt u.a. im Rahmen des HIGHMED Konsortiums der Medizininformatik Initiative die Daten-Architekturen für die klinische Forschung mit.

Seinen Fokus legt er schon immer auf die Optimierung und ganzheitliche Betrachtung der klinischen Prozesse und damit auch auf das Zusammenspiel von Medizintechnik, Informationstechnologie und Kommunikation.


Informationen zur Veranstaltung

Tagungsort:
Hotel Freizeit In, im Gebäude „auswärts“
Dransfelder Straße 3
37079 Göttingen
Tel. 0551-9001-0

Übernachtung 120,00 €, inklusive Frühstück

Preise:

2 Tagesticket: Mitglieder 240,00 € | Externe 480,00 € | Studierende 140,00 €

1 Tagesticket: Mitglieder 120,00 € | Externe 240,00 € | Studierende 70,00 €

Anmeldungen ab August auf:  www.fbmt.de/seminare

Veranstalter:
Fachverband Biomedizinische Technik e.V.
Rischenweg 23
37124 Rosdorf
0551-50368740
geschaeftsstelle@remove-this.fbmt.de

Ein Übersicht des Programms können Sie hier herunterladen.

Das aktuelle Seminarprogramm finden Sie hier.

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